VERNETZTE IT – DATA INTELLIGENCE

Ob in der Lagerverwaltung, in der Werkshalle oder bei der Kundenkommunikation: mit dem richtigen digitalen Setting verbinden die Indus-Beteiligungen ihre Prozesse optimal

Der produzierende Mittelstand hat die Digitalisierungspotenziale in der Wertschöpfung natürlich längst auf der Agenda: Schneller werden. Effizienz erhöhen. Qualität und Leistung ausbauen. Die Fortschritte, die ein Unternehmen hier erreichen kann, sind enorm. Dabei optimieren digitalisierte und automatisierte Prozesse häufig Schnittstellen: nach innen und nach außen.

DIGITALKOMPETENZ AUFBAUEN ...

Dass auch die INDUS-Unternehmen bereits intensiv daran arbeiten, diese Potenziale zu heben, versteht sich von selbst. Dabei werden sie strategisch, aber auch ganz konkret in der Projektsteuerung von einem Spezialisten-Team in der Holding unterstützt. Denn eine zentrale Stoßrichtung der PARKOUR-Initiative „Leistung steigern“ ist es, die wertschöpfenden Kernprozesse zu optimieren und die Operative Exzellenz weiter zu steigern. Dabei sind gute IT-Lösungen natürlich unverzichtbar.

Allein 2023 begleiteten die Fachexperten aus der Holding insgesamt zehn IT-bezogene Projekte – vom Auswahlverfahren über die Vertragsverhandlung bis hin zu Implementierungs- und Optimierungsprojekten. Das Expertenteam versteht sich dabei als Sparringpartner und Wissensmultiplikator. Es nimmt aber auch eine Vermittlerrolle ein, wenn es darum geht, Projekterfahrungen innerhalb der Gruppe zu teilen und voneinander zu lernen.

Um die Fähigkeiten zur digitalen Weiterentwicklung in den Beteiligungen zu stärken, nutzt INDUS auch ihr Netzwerk externer Expert:innen – so wie beim Zertifikatskurs „Project Manager Business Software“ in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen. Wer den Kurs absolviert, weiß, wie man die Implementierung einer Business-Software erfolgreich auf den Weg bringt und typische Fallstricke meidet.

... UND NUTZEN

Auch wenn INDUS intensiv unterstützt – die digitalen Potenziale müssen die Beteiligungen stets eigenständig heben. Das gilt auch für das Thema IT-Systeme, bei dem ein gruppenweites Vorgehen vielleicht besonders locken mag. Aber gerade hier stehen individuell passende Lösungen im Zentrum. Und so findet jede INDUS-Beteiligung ihren eigenen Anknüpfungspunkt zur digitalen Weiterentwicklung: die eine im Vertrieb, die andere bei der Produktion und wieder eine andere in der Logistik.

DREI BEISPIELE

MIGUA-Aufmaß-App: Präziser Austausch in Echtzeit dank Miguplan

Die INDUS-Beteiligung MIGUA ist Spezialist für die Konstruktion, die Herstellung und den Einbau von Fugenprofilsystemen. Wer heute einen Flughafen, einen Bahnhof oder ein Einkaufszentrum besucht, der läuft mit großer Wahrscheinlichkeit über eines der ca. 600 Fugenprofile, Rinnensysteme und Dehnfugenbänder von MIGUA. Und jedes dieser Produkte ist individuell konfektioniert.

Damit das gelingt, muss der Vertrieb die meist sehr individuellen Kundenanforderungen exakt aufnehmen und für den weiteren Bearbeitungsprozess übermitteln. Dabei hilft ein „digitales Zeichenbrett“: Denn die von MIGUA entwickelte Aufmaß-App MIGUPLAN verbindet die Außendienstmitarbeitenden virtuell mit ihrem Unternehmen und dem Kunden. Die beim Aufmaß vor Ort genommenen millimetergenauen Daten werden von den Außendienstmitarbeitenden direkt vor Ort in die App eingegeben und für die Erstellung von Zeichnungen und Mengenlisten genommen, bevor sie an den Kunden und die Expert:innen vom Service Center weitergeleitet werden. Sobald vom Kunden das Go für die in der App erstellten Produktionszeichnungen gegeben ist, übernehmen dann die Kolleg:innen – und initiieren den internen Abwicklungs- und Produktionsprozess. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der digitale Prozess vermeidet zeitintensive Abstimmungsschleifen zwischen Vertrieb und Produktion, bietet einen zeit- und ortsunabhängigen Zugriff auf sämtliche Projektdaten und ermöglicht zudem eine präzise sowie verlässliche Produktion.


Maschinenanbindung bei BETEK

BETEK aus dem baden-württembergischen Aichhalden produziert mit rund 400 Mitarbeitenden hartmetallbestückte Verschleißwerkzeuge und Werkzeugsysteme, zum Beispiel für den Straßenbau, Spezialtiefbau und die Agrartechnik. Mit der Investition in eine neue Produktionshalle wurde auch das Konzept für die Steuerung des umfangreichen Maschinenparks neu gedacht.

So konnte die Feinplanung durch die Einführung eines Manufactoring Execution Systems (MES) weiter optimiert werden – ein Schlüsselprojekt für die Digitalisierung im Unternehmen. Vereinfacht gesprochen ermöglicht das auf die Unternehmensbedürfnisse zugeschnittene MES eine digitale Vernetzung der Produktion: Die Live-Anbindung der einzelnen Maschinen an das ERP-System erlaubt eine umfassende Planung, Steuerung, Überwachung, Nachverfolgung und Dokumentation der gesamten Produktionsprozesse. Wie ist der Maschinenzustand? Welche Wartungen stehen an? Welche Fertigungsaufträge können als Nächstes geplant werden? Viele Fragen lassen sich mithilfe des neuen Systems auf Knopfdruck und in Echtzeit beantworten.

Mit MES läuft‘s im Prozess

  • Sichere Kapazitäts- und Produktionsplanung
  • Betriebsdatenerfassung, Ermittlung von Durchlaufzeiten in Echtzeit (Soll/Ist)
  • Stillstands-/Störgrunderfassung
  • Vorbeugende Wartung
  • Benutzerverwaltung mit Zuordnung zum Arbeitsgang
  • Logistik: Auffindbarkeit/Bereitstellung von Halbfabrikaten
  • Durchgängige Kennzahlenauswertung als Basis für KVP
  • Erfassung von Energiewerten und Verbräuchen
  • Digitale Bereitstellung, zum Beispiel von Zeichnungen an Maschine

HAUFF-TECHNIK: Vernetzte Logistik

Schnelle Lieferzeiten sind ein zentraler Erfolgsfaktor für die INDUS-Tochter HAUFF-TECHNIK, einem Hersteller von Kabel-, Rohr- und Leitungsdurchführungen aus Hermaringen. Kein einfaches Unterfangen bei einer hochvariablen Produktion, die die ganze Palette von Losgröße 1 bis zur Massenfertigung bedient. Doch durch den 2021 fertiggestellten Neubau eines 5.500 Quadratmeter großen, automatisierten Logistikzentrums können heute 85 % aller Bestellungen innerhalb von 48 Stunden bedient werden. Dabei werden die bis zu 4.500 Transportbewegungen pro Tag unmittelbar im ERP-System erfasst und gesteuert. Nicht ohne Wirkung: 90 % der Artikel durchlaufen das voll vernetzte Logistikzentrum in weniger als zwei Stunden.

Das sind nur drei von vielen Beispielen, wie INDUS-Unternehmen die Möglichkeiten der vernetzten IT für ihren Erfolg nutzen. Wer weiß, welche Chancen die neuen Möglichkeiten der KI noch bringen? Sicher ist: Die Unternehmen von INDUS werden auch diese für sich prüfen und – wo sinnvoll – nutzen.


Digital von A bis Z: WIRUS Fenster

Seit 2021 gehört WIRUS Fenster zur INDUS-Gruppe – ein Unternehmen, das Digitalisierung über die gesamte Wertschöpfungskette lebt. Egal ob bei der Angebotserstellung oder Auftragsbearbeitung, im LEAN Manufacturing oder in der Logistik: Durch seine vernetzte IT schafft es WIRUS, Aufträge über Systemgrenzen hinweg schnell und effizient umzusetzen. Und wie nebenbei in einem sich konsolidierenden Markt kontinuierlich weiter zu wachsen.

Rund 150.000 Fenster und 11.000 Haustüren produziert WIRUS jährlich. Dabei ermöglicht eine vollautomatisierte, papierlose Produktion die effiziente Umsetzung des Just-in- Time-Prinzips, bei dem die WIRUS-Produkte genau zum richtigen Zeitpunkt und in der benötigten Menge hergestellt werden. Ganz ohne Zwischen- und Fertigwarenlager. Durch den hohen Digitalisierungsgrad ist eine Produktion mit Losgröße 1 innerhalb weniger Tage möglich. Grundlage dafür ist die Vernetzung der gesamten Lieferkette – vom Hersteller über den Spediteur bis hin zum Kunden.

Neben Schnelligkeit setzt der Fensterspezialist aus Rietberg-Mastholte auch auf Nachhaltigkeit. Alle Komponenten der WIRUS Fenster sind zu 100 % recycelbar. Theoretisch lässt sich der Kreislauf aus Fensternutzung und Recycling mindestens siebenmal wiederholen – ohne Beeinträchtigung der hohen Rohstoff- und Verarbeitungsqualität.

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