[IN]side INDUS-PROJEKTE VORGESTELLT

MIKROP – KLEIN UND FEIN – MINIATURISIERTE SINGLE USE-OPTIKEN AUS KUNSTSTOFF

Die Ausgangslage

Als Hersteller von hochpräzisen miniaturisierten Einzellinsen und Linsensystemen, insbesondere für die Medizintechnik, ist die Endoskopie für die INDUS-Beteiligung MIKROP schon seit Jahren ein starkes Geschäftsfeld. Standardmäßig werden die Instrumente bei minimalinvasiven Operationen mehrfach verwendet. Doch gerade bei flexiblen Endoskopen, wie sie zum Beispiel bei Magen- oder Darmspiegelungen oder auch bei den für Covid19-Patienten häufig notwendigen Bronchoskopien zum Einsatz kommen, können sich Bakterien in den Arbeitskanälen ansiedeln – trotz umfangreicher Sterilisierungsmaßnahmen nach einer OP. So droht eine Kreuzkontamination: Krankheiten können über verunreinigte Geräte übertragen werden. Gerade im Kontext multi-resistenter Keime eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

Die in einer Mikrokamera verbauten Kunststoff-Linsen von MIKROP haben einen Durchmesser von gerade mal 1 mm.

DER LÖSUNGSANSATZ

Abhilfe schaffen können Single Use-Endoskope: Durch den einmaligen Gebrauch der sterilen Instrumente minimiert sich das Risiko einer gerätebedingten Kreuzkontamination. Außerdem entfallen die Kosten für Aufbereitung und Reparaturen der Endoskope.

DIE HERAUSFORDERUNG

Bei der Umstellung der Mikrolinsen auf Single Use spielt das Herstellverfahren eine entscheidende Rolle. Die klassischen Fertigungsprozesse für Glasoptiken sind für den einmaligen Gebrauch – und die entsprechend hohen Stückzahlen – schlicht und einfach zu teuer. Im kostengünstigeren Spritzgussverfahren hergestellte Kunststofflinsen, wie sie z.B. in Smartphones im Einsatz sind, sind mit einem Durchmesser von 5 bis 8mm zu groß für den medizinischen Gebrauch.

DAS PRODUKT

Seit 2019 arbeitet das MIKROP-Team, unterstützt von der INDUS-Innovationsförderbank, an der Entwicklung von hochpräzisen Mikroobjektiven aus Kunststoff. Mit Erfolg: Der Produktdemonstrator besitzt die gleiche Abbildungsqualität wie Glasoptiken – bei einem Linsendurchmesser von gerade einmal einem Millimeter. Das Herstellverfahren mit ausgeklügelten Formeinsätzen ermöglicht noch dazu komplexere Linsengeometrien. Durch asphärische Linsenformen lässt sich so die Anzahl der Linsen halbieren – ein klarer Effizienzvorteil. Auch für Industrieanwendungen ist dieser neue, im Design individuell anpassbare Linsentypus gut einsetzbar. Und ein weiteres Plus: Die Single Use-Prototypen wurden als Chip in Tip-Systeme aufgebaut. Bei diesem innovativen Ansatz wird das Bild direkt in der Spitze des Endoskops über einen Bildsensor aufgenommen und von dort digital weitergeleitet.

Die Formfreiheit der neuen Optiken ermöglicht eine sehr hohe Bildqualität bei maximaler Tiefenschärfe.

DER AUSBLICK

Im Zuge des erfolgreichen Projekts hat MIKROP ihre Entwicklungskompetenzen mit einem Innovationsteam rund um Teamleiter Chris Jung ausgebaut. Und der nächste Schritt steht fest: Sowohl am Schweizer Unternehmenssitz als auch am Produktionsstandort im serbischen Kać will MIKROP eine Inhouse-Beschichtungskompetenz aufbauen. Die nächste Innovation kann also kommen.


BETOMAX UND IMECO – EINFÜHRUNG VON LEAN MANAGEMENT

EFFIZIENTER, EFFEKTIVER, BESSER

Wer als Unternehmen wachsen will, der sollte seine Prozesse beherrschen und diese regelmäßig prüfen. Klingt logisch – doch oft ist der Weg der Prozessoptimierung nicht so leicht: „alte“ Arbeits- und Denkweisen, fehlende Ressourcen oder mangelndes Fachwissen können Hindernisse darstellen.

Die Unternehmen der INDUS-Gruppe haben es da etwas einfacher, denn sie werden innerhalb der strategischen Initiative „Leistung steigern“ durch die Holding gefördert. Dabei unterstützt INDUS wichtige Entwicklungsvorhaben, Investitionen und Veränderungsprojekte nicht nur finanziell, sondern auch mit entsprechendem Expertenwissen. Einer dieser Experten ist Dr. Torben Schmitz, unter anderem verantwortlich für das umfangreiche Schulungs- und Weiterbildungsangebot im Bereich Lean Management.

Was ist eigentlich „Lean Management“?

Lean Management ist ein Ansatz der stetigen Prozessoptimierung und umfasst die effiziente und effektive Gestaltung der gesamten Wertschöpfungskette. Demnach ist das wesentliche Ziel dieses Ansatzes die Iden­ti­fi­zierung und Vermeidung von Verschwendungspotenzialen in jeglichen Unternehmensbereichen. Dieses Ziel soll mithilfe verschiedener Lean-­Methoden, wie z. B. den „3 M“, der „5S-Methode“ oder dem „PDCA­-Zyklus“ verfolgt werden. Die Lean-­Methoden ermöglichen die transparente Abbildung komplexer Zusammenhänge und Prozesse, sodass Schwachstellen und Potenziale festgestellt werden können. Im Zentrum des Ansatzes stehen Kunden­orientierung und Kosteneinsparung.

BETOMAX – AUF DEM WEG ZUR SCHLANKEN VERWALTUNG

BETOMAX ist eines der INDUS-Unternehmen, die zusammen mit Dr. Torben Schmitz und Expert:innen des WZL (Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University) Lean Management einführen. Während entsprechender Schulungen haben Mitarbeitende des Betonbau-Spezialisten die weitreichenden Handlungsfelder des Lean Managements kennengelernt. Schnell stand fest, dass man mit dem Aufbau einer Lean Administration starten will. So wurden 2021 Prozesse beleuchtet und Schwachstellen im administrativen Bereich sowie in der Übergabe vom Vertrieb an die Produktion aufgedeckt. Den erkannten Handlungsbedarf gilt es nun zielgerichtet zu adressieren. Dazu wird Anfang 2022 ein Projekt zur Einführung von Lean Administration durchgeführt. Die bereits im Vorfeld als Lean-Verantwortliche geschulten Beschäftigten von BETOMAX sind maßgeblich an der Implementierung einer schlanken Verwaltung beteiligt.

IMECO – PRODUKTION OPTIMIERT

Auch die INDUS-Tochter IMECO, ein zertifizierter Medizinproduktehersteller aus Goldbach, ist von Prozessoptimierung als wesentlichem Erfolgsfaktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit überzeugt. So wurde in den vergangenen eineinhalb Jahren in den Werken in Deutschland und Polen Lean Management sukzessive eingeführt. Zu diesem Zweck nahmen fünf Beschäftigte von IMECO am Schulungsangebot der INDUS Holding teil. Mit der Unterstützung von INDUS startete das Unternehmen Anfang 2020 initial mit einer Prozessanalyse. Dabei wurden Schwachstellen identifiziert und im Anschluss mögliche Lean-Methoden zu Optimierung ausgewählt.

Nach der Analyse erfolgte die individuelle Einführung von Lean Management in den Werken. Ergänzend wurden weitere Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte angeboten. Auf der Schulungsagenda standen unter anderem Grundlagen des Lean Managements, die 5S-Methode und das Thema Shopfloor Management. Das Erlernte und die erarbeiteten Ideen werden nun in der täglichen Arbeit umgesetzt. Ziel ist am Ende eine deutliche Reduzierung der Durchlaufzeiten.


HORNGROUP – MYTECALEMIT – SOFTWARE-AS-A-SERVICE

ANFÄNGE DER „MYTECALEMIT“ SOFTWARE

Bereits 2018 hat die digitale Erfolgsgeschichte von TECALEMIT, einem Spezialisten für Produkt und Serviceleistungen rund um das Befüllen und Messen von Betriebsstoffen, mit dem Projekt „myTecalemit“ Cloud Solution begonnen.

Das Unternehmen aus Flensburg entwickelte mit „myTecalemit“ ein webbasiertes und endgeräteunabhängiges Tankdatenmanagement. Dabei wurde das Cloud-Projekt von der INDUS-Innovationsförderbank unterstützt. Seitdem steht den TECALEMIT-Kunden jederzeit und überall eine detaillierte Auswertung ihrer Tankdaten, wie z.B. Füllstände und Tankvorgänge, zur Verfügung. Neben der Auswertungsmöglichkeit bieten eine Zugriffssteuerung sowie das vollautomatische Auslösen von Nachbestellungen der Betriebsstoffe einen echten Mehrwert für die Kunden.

Mehr dazu im Magazin [2019] S. 18 f.

CLOUD SOLUTION WEITERGEDACHT

Unterstützt durch die INDUS-Initiative zur Steigerung der Marktexzellenz ihrer Beteiligungen verabschiedete die HORNGROUP letztes Jahr ihre neue Unternehmensstrategie „HORN Flensburg 2025“ – und legte damit den Grundstein für insgesamt 15 Teilprojekte, die die strategische Neuausrichtung umsetzen.

Die Weiterentwicklung von „myTecalemit“ wurde dabei als ein erfolgversprechendes Teilprojekt identifiziert. Nachdem sich die Software erfolgreich am Markt etabliert hat, wird das Lizenz- und Vertriebsmodell der Cloud-Anwendung im Projekt weiter ausgebaut. Software-as-a-Service lautet hier das Stichwort: Ausgerichtet an den Kundenbedürfnissen und dem Nutzerverhalten stellt TECALEMIT auf ein mehrstufiges Abonnementmodell um, bei dem der Kunde das Paket wählen kann, das am besten zu seinen Anforderungen passt.

Und das nächste innovative Projekt steht schon in den Startlöchern: Bei dem Smart Meter wird ein stationärer Volumenstromzähler mit diversen Steuermöglichkeiten direkt an die Cloud-Lösung angebunden. So ist die „myTecalemit“-Software eine Erfolgsgeschichte auf ganzer Linie, denn die Skalierbarkeit eröffnet stetig neue Chancen.

zurück
KAPITALANLAGE ALS HEBEL FÜR ESG